
Stadthalle (Wettbewerb) in Lohr am Main
Als neuer markanter Fokus – in diffuser stadträumlicher Situation – schafft die neue Stadthalle es, alle Wegebeziehungen aufzunehmen und Ausblicke erlebbar zu machen. Drei Terrassenebenen inszenieren ein Gebäude ohne Rückseite: Zum Vorplatz, zum neuen Lohrbach-Park und zum Freibad. Der Saal – das Herzstück der Stadthalle – kann sich zur Maintal-Landschaft öffnen und bietet im Zusammenspiel mit Saalfoyer, Bewirtung und oberem Foyer höchste Flexibilität.
Städtebau/Erschließung – cour d’honneur/Gartenparterre: Inmitten dem städtebaulichen Konglomerat bildet die neue Stadthalle eine weithin wahrnehmbare Setzung am Stadteingang und spielt zusammen mit den anderen prägenden Gebäuden der Stadt. Als zentrale Figur, lässt sie die vorhandenen Gebäude das sein, was sie sind: „Seitenflügel“. Allseitige Präsenz schafft es den verschiedenen Erschließungswegen, ob Auto oder zu Fuß, ein angemessenes Entree zu bieten. Der neu gestaltete Park am Lohrbach bietet Hotel und Stadthalle eine angemessene Umgebung.
Funktion/Innenraum – Corps de logis / vestibul, salle terrena, salle de garde: Die fließenden Übergänge von Foyer und Restaurant ermöglichen vielfältige Veranstaltungsvarianten im Eingangsbereich. Der hochgelegene Festsaal ermöglicht über die vorgelagerten Balkons die Inszenierung der „Schätze“ der Stadt Lohr: Altstadt, Main, Lohrbach und Bergsilhouette. Saal, Bewirtungsbereich, Saalfoyer und oberes Foyer lassen, in unterschiedlicher Zuordnung, verschiedenste zeitgleiche Nutzungen zu. Die Seminarräume werden über separate Erschließungselemente zu einer eigenständigen Veranstaltungsebene mit großer Dachterrasse.
Material/Gestalt: Als Gegenüber zur in sich geschlossenen Altstadt entwickelt die neue Stadthalle eine selbstbewusste Materialität. Kerngerüst bildet ein massives Stahlbeton Stützen-Plattensystem mit angelagerten konkaven Wandscheiben. Emaillierte Lammellen und teils transparente, teils transluzente Verglasungen – in Raumschichten angeordnet -lassen tagsüber Moire-Effekte entstehen und kehren nachts das Innere nach außen.