Stadterweiterung (Wettbewerb)
Städtebauliche Situation – Zeitzonen
Beginnend als Kaserne, konvertiert und ergänzt in den 90er Jahren bildet das Gebiet Heide-Süd schon jetzt eine wechselvolle Geschichte ab. Die von Bäumen gesäumte Scharnhorststraße ist das selbständige verbindende Element im Gesamtkonzept, das hier keiner weiteren städtebaulichen Fassung bedarf. Deshalb verstehen sich das Wettbewerbsgebiet und der südlich angrenzenden Bebauungsabschnitt mit den Ovatos als einen letzten gemeinsamen Baustein zur Arrondierung des städtebaulichen Konzeptes. Die beiden Grünschneisen im Südosten und Nordwesten markieren den leisen Übergang in diese Zeitzone nach der Jahrtausendwende. Zusammen mit dem Bearbeitungsgebiet entsteht hier ein harmonischer Gesamtabschnitt im Zusammenspiel aus experimentelleren und konventionellen Ausdrucksformen des Wohnens im 21. Jahrhundert.
Sägezahnkante am Dreieck – Die offene Reihe
Analog zur gegenüberliegenden nördlichen Seite fasst eine städtebauliche Kante das sogenannte „Grüne Dreieck“ – allerdings in einer offeneren Sägezahnstruktur. Die dadurch entstehende optische Durchlässigkeit bis zur gebietsprägenden Ringallee und letztlich auch in die Ferne trägt der besonderen Situation auf dem Südwesthang Rechnung. Wie bewegte Perlenketten können sich die individuellen Einfamilienhauslinien in das Gestaltkonzept einreihen. Dabei erscheinen diese nicht als deplatzierter Kontrapunkt, sondern als logische Fortsetzung der Bebauungsstruktur.
Anfang / Mitte / Ende – Rhythmus
Rhythmisiert wird die Bebauungsstruktur durch drei Sonderbaufelder an den Enden und in der Mitte.
Auftakt für das Gebiet, am platzartig gestalteten Übergang im Südosten, kann ein Altenwohn- und Pflegeheim mit halböffentlichem Café bilden. Dieser Baukörper ergänzt mit einem Hochpunkt die Idee der Türme in den Baufeldern jenseits der Scharnhorststraße. Es entsteht zudem innerhalb der Ringstraße ein Akzent als Wegmarke für den Zugang ins Grüne Dreieck bzw. zum Wasserspielplatz.
Pendant hierzu bildet als nordwestlicher Abschluss ein Kopfbau in einem teils schon vorhandenen Wäldchen. Hier ist ein Geschosswohnungsbau in Passivhausbauweise vorgesehen; ein zeichengebendes Projekt für den schonenden Umgang mit Ressourcen, das je nach Perspektive den Anfangspunkt oder Endpunkt der städtebaulichen Entwicklung markiert.
Die Mitte wird besetzt von mehrgeschossigen „Loftwürfeln“ – schwebend, auf einer durchgehenden Kiesfläche um den zentralen Rad- und Fußweg. Sie sollen eher Nutzer ansprechen, die zwar im Grünen wohnen wollen, aber keinen Wert auf abgegrenztes Privatgrün legen, sondern sich in einem eher urbanen kommunikativen Freiraum wohl fühlen.
Für die beiden Einfamilienhaus-Quartiere wird eine Differenzierung in konventionelle Typen im Südosten und zeitgenössische, ökologische Bauweisen am Hang im Nordwesten vorgeschlagen.
Verkehr / Parken – Ruhiges, grünes Wohnen
Zwei getrennte Erschließungsringe begünstigen ein beruhigtes und überschaubares Wohnumfeld. Das wohnungsbezogene Parken findet weitestgehend in der Topografie des Geländes folgenden Tiefgaragen statt. Übergeordnete Fuß- und Radwegeverbindungen werden kollisionsfrei vom Zu- und Abfahrtsverkehr geführt.