Tetris-Wohnen in der Frohen Zukunft
In der Frohen Zukunft wohnt man den Traum vom Reihenhäuschen in einer sicheren Nachbarschaft: „Mein Auto, meine Haustür, mein Garten“. Ein „treppenhausloser“ Geschosswohnungsbau im Modul nach „Tetrisprinzip“ macht diesen Traum auch für Familien in einer genossenschaftlichen Anlage möglich.
Traditioneller Städtebau
Die vorhandene städtebauliche Situation ist bei genauer Betrachtung heterogen: Der Bereich nördlich der Helmut Just-Straße ist durch große freistehende Einfamilienhäuser in unterschiedlicher Breite gekennzeichnet. Im Nordosten befindet sich das Landesverwaltungsamt mit bis zu fünfgeschossigen Gebäuden. Die Bebauung der Klopstockstraße besteht aus Reihenhausketten mit vier oder fünf Häusern und die Wilhelm-Busch-Straße ist geprägt durch die optisch geschlossene Kettenhausbebauung. In der Regel sind die Gebäude in diesen Straßen ein- und zweigeschossig mit Hochparterre und ausgebauten Satteldach.
Die Neubebauung hat in diesem heterogenen Umfeld ordnenden Charakter: Die wichtige Bauflucht der Helmut-Just-Straße wird aufgenommen und gestärkt. In der Klopstockstraße und Wilhelm-Busch-Straße erfolgt in der Tradition der Entstehungszeit dieses Viertels ein Vorspringen aus der Bauflucht und Zweigeschossigkeit der Bebauung als Auftakt im Kreuzungsbereich. So vollendet sich das städtebauliche Konzept zwischen Wilhelm-Busch-Straße und Klopstockstraße.
Modulare Vielfalt
Mit lediglich einem „Wohnungsmodul aus drei Wohnungen“ werden im Baukastenprinzip die Wohnungsverteilung und die Anforderungen der BauO LSA erfüllt. Noch mehr: Mit kleinen Variationen (abgeschlossene Küche, Fenster in Reihen-Endhaus usw.) entsteht eine individuelle Vielfalt. Ein Modul besteht dabei aus einer barrierefreien Dreiraumwohnung im Erdgeschoss mit jeweils einer Vier- und einer Fünfraum-Maisonette darüber. Alle Wohnungen werden mit “eigener“ Haustür und Vorgartensituation straßenseitig erschlossen. So kann auf gemeinsame Treppenhäuser mit den entsprechenden Folgekosten (Unterhalt, Reinigung) und Konfliktpotential verzichtet werden. Auf eine aufwendige Unterkellerung der Gebäude wird ebenfalls verzichtet.
Die Vielfalt und der Gedanke von „meinem Haus“ zeigt sich auch in der Fassadengestaltung: Die farbliche Nuancierung der Modulteile schafft eine Individualisierung, Ablesbarkeit und behält dabei trotzdem den identitätsstiftenden genossenschaftlichen Gruppengedanken bei. Die Materialien sind dabei ausgesprochen konventionell gewählt: Flächenziegel, Wärmedämmverbundsystem mit Putzoberfläche, Kunststofffenster. So kann die Umsetzung mit hiesigen Firmen erfolgen.
Familienquartier
Das Projekt insgesamt zielt auf Familienwohnen mit dem Gefühl des „Eigenen Heims“ ab, wobei die barrierefreien Wohnungen im generationenübergreifenden Sinne einen Benutzermix möglich machen. Wohnungsbezogene Abstellmöglichkeiten befinden sich innerhalb der Wohnungen, bei den Maisonetten ergibt sich im Eingangsbereich praktischer Raum für Kinderwagen und Garderobe unter der Treppe.