Haus der Flüsse in Havelberg
Infozentrum Natura 2000
UNESCO-Biosphärenreservate sind Modellregionen von Weltrang. Das „Haus der Flüsse“ informiert mit einer Dauerausstellung und dem vorgelagerten Themenpark über die Flusslandschaft des Elbe-Havellandes, das Weltnetz der Biosphärenreservate und über das Naturschutzgroßprojekt Untere Havelniederung. Nach nur zwölf monatiger Bauzeit ist es auch Teil der Bundesgartenschau 2015.
Der signifikante und zeichenhafte Baukörper schafft in der Industriebrache einen städtebaulichen Rücken für die Gesamtanlage. Mit seinem Hochpunkt baut er Sichtachsen zur Altstadtinsel und zum Havelberger Dom auf. Entstanden ist ein hochgedämmter und beispielhafter Holzbau, der sich an einer massiven Terrasse festzukrallen scheint und mit einer leichten Bewegung sich der gegenüberliegenden Stadt zuwendet. Von weitem als amorphe Großform erkennbar, ändert sich die Anmutung bei der Annäherung: Die charakteristische Brettfassade scheint aufzublättern, sich abzuschälen und wirkt durchlässig. Alle Details transportieren den Gedanken scheinbar zufälligen Setzung: an der Fassade die aufgespreizte Stulpschalung, im Innern die sich nach unten verdichtenden Linien und der nach oben heller werdende Raum.
Die Ausstellung ist für ein breites Publikum konzipiert und verzichtet deshalb auf eine Zwangsführung. Der Ausstellungsbesucher kann von einem zentralen Punkt in unterschiedlichen Wegen auf Entdeckertour gehen und sich die Ausstellungsinhalte erschließen. Das Gebäude bietet über die Galerie und Verglasungen überraschende Perspektiven und schafft Ausblicke auf den neuen Havelarm, in den Themenpark und zur Altstadtinsel.
Neben der festen Ausstellung bietet ein modern ausgestatteter Multimediaraum die Möglichkeit für Seminarveranstaltungen oder die Arbeit mit Schülergruppen an einer kleinen Laborstrecke. Ein kleiner Verwaltungsteil mit Lagerflächen rundet das Raumprogramm ab und bietet optimale Arbeitsbedingungen.
Der hochgedämmte Holzbau mit einer selbstschützenden Lärchenholzverkleidung ist auch ein Beispiel für ressourcenschonende und möglichst naturverträgliche Bauweise: Dachbegrünung, Vogelschutzglas, Geothermie, Lüftung mit neunzigprozentiger Wärmerückgewinnung und der konsequente Einsatz von LED-Technik runden das Nachhaltigkeitskonzept ab.